Verstehen und Bekämpfen von Mobbing und Cybermobbing
Verstehen und Bekämpfen von Mobbing und Cybermobbing
Um das Konzept des Cybermobbing zu erklären, müssen wir mit der Definition von Mobbing beginnen. Das Ministerium für Bildung (Miur) definiert Mobbing als "eine Reihe gewalttätiger und einschüchternder Handlungen, die von einem Mobber oder einer Gruppe von Mobbern gegen ein Opfer ausgeführt werden". Mobbing kann verbal, körperlich oder verfolgend sein und findet in den meisten Fällen in der schulischen Umgebung statt.
Die neuen Technologien haben jedoch ein viel subtileres und invasiveres Phänomen eingeführt, das als Cybermobbing bezeichnet wird. Das Miur definiert Cybermobbing als "eine Reihe aggressiver und absichtlicher Handlungen einer einzelnen Person oder einer Gruppe, die mit elektronischen Werkzeugen wie SMS, MMS, Fotos, Videos, E-Mails, Chatrooms, Instant Messaging, Websites und Telefonanrufen durchgeführt werden und zum Ziel haben, einem gleichaltrigen Opfer Schaden zuzufügen, das sich nicht verteidigen kann".
Die Unterschiede zwischen den beiden Phänomenen liegen in der zeitlichen und räumlichen Dimension. Mobbing ist auf den schulischen Kontext beschränkt und findet während der Schulzeit oder maximal auf dem Schulweg statt. Cybermobbing hingegen kennt keine zeitlichen oder räumlichen Grenzen und wird oft zu einem stärkeren Verfolgungsphänomen, gerade wegen der Möglichkeit, anonym zu handeln und ohne echte zwischenmenschliche Beziehung zwischen den Parteien.
Laut UNICEF werden weltweit 246 Millionen Kinder und Jugendliche jedes Jahr Opfer von Mobbing in irgendeiner Form. In Italien sind jährlich 20% der Jugendlichen und Kinder Opfer von Mobbing oder Cybermobbing. Mädchen sind dabei viel anfälliger für Cybermobbing als Jungen. UNICEF schätzt auch, dass weltweit jeder dritte Schüler zwischen 13 und 15 Jahren Erfahrungen mit Mobbing gemacht hat.
Die Rolle der Schule und der Eltern bei der Bekämpfung von Mobbing und Cybermobbing
Das Bildungsministerium setzt sich seit Jahren dafür ein, jegliche Form von Unterdrückung im schulischen Umfeld zu verhindern und zu bekämpfen. Es hat Leitlinien zur Prävention und Beseitigung von Mobbing und Cybermobbing aktualisiert, die an alle Schulmitarbeiter und Eltern gerichtet sind.
Die Schulmitarbeiter sind dafür verantwortlich, schädliches oder potenziell schädliches Verhalten offenzulegen und Interaktionen in sozialen Gruppen im schulischen Umfeld zu bewerten. Das Bildungsministerium stellt Schulungsunterlagen und Informationsaktivitäten zur Verfügung, um diesen Phänomenen entgegenzuwirken. Die Beteiligung von Schülern ist ebenfalls entscheidend, indem Peer-Education-Aktivitäten genutzt werden, bei denen Schüler miteinander in Kontakt gebracht werden.
Das Bildungsministerium empfiehlt außerdem die Einrichtung von psychologischen Beratungsstellen, die von Fachpersonal betreut werden, die Bildung von Arbeitsgruppen zur Bekämpfung dieser Phänomene, die Aktualisierung der Schulordnungen mit Verfahren zur Bestrafung von Verhalten und die Entwicklung von Unterrichtseinheiten zum Thema Zivilbildung und Medienkompetenz.
Was kann ich tun, wenn ich Opfer von Mobbing oder Cybermobbing bin?
Wenn du Opfer von Mobbing oder Cybermobbing bist, solltest du dich an eine vertrauenswürdige erwachsene Person wie einen Elternteil, Verwandten, Lehrer oder anderen Erwachsenen wenden. Schäme dich nicht und habe keine Angst, sie werden dir helfen, mit diesen schwierigen Situationen umzugehen.
Es gibt auch Vereine wie das "Telefon Azzurro", die dir helfen können. Sie haben eine Meldehotline und einen Online-Chat, um Fälle von Mobbing zu melden und Unterstützung anzubieten. Die Strafverfolgungsbehörden können ebenfalls helfen und Mobbing und Cybermobbing strafrechtlich verfolgen.
Es gibt weitere Initiativen zur Prävention und Beseitigung dieser Phänomene, wie das Portal "Generazioni Connesse" und das Portal des Ministeriums für Chancengleichheit.